Sehschärfentraining – monokulare Übungen Spielerisch die Therapie begleiten

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Euer kleiner Schatz klebt tapfer Augenpflaster – das macht er wirklich toll! Zusätzlich könnt ihr euer Kind mit kleinen und ganz einfachen Sehschärfe-Übungen für das schwächere Auge in der Okklusionstherapie unterstützen. Ganz nebenbei bringt ihr so auch noch Spaß in die Behandlung.

Die Okklusionstherapie

Wenn euer Kind schielt und eine einseitige Sehschwäche (Amblyopie) hat, verschreibt der Augenarzt dem kleinen Patienten Augenpflaster. Damit klebt ihr das besser sehende Auge ab. Die Abklebezeiten und -intervalle sind von Kind zu Kind unterschiedlich und werden von der Orthoptistin für jeden kleinen Patienten individuell bestimmt. Das Abdecken des besser sehenden Auges mit dem Pflaster trainiert das schwächere Auge. Wenn ihr konsequent dabeibleibt, verbessert sich die Sehleistung eures Kindes nach und nach.

Spielerisch das Auge schulen

Den Erfolg der Augenpflastertherapie könnt ihr außerdem durch einseitige Sehschärfe-Übungen (monokulare Übungen) positiv beeinflussen. Grundsätzlich trainieren alle Aktivitäten die Sehkraft, bei denen euer Kind etwas mit dem Auge fixiert. Besonders geeignet sind Spiele und Beschäftigungen, die das Fokussieren von bewegten Objekten oder das Sehen im Nahbereich erfordern.
Es gibt unerschöpflich viele Möglichkeiten, für die ihr keine speziellen Materialien benötigt, sondern einfach auf euer Spielzeug zu Hause zurückgreifen könnt. Hier sind ein paar Anregungen, wie ihr das schwächere Auge 30 Minuten lang durch intensive visuelle Aufgaben trainieren könnt:

  • Kinderrätsel (z. B. Suchbilder, Puzzle, Linien mit einem Stift nachfahren oder Labyrinthe lösen)
  • Ausmalbilder ausmalen oder ein eigenes Bild malen
  • Bilderbücher lesen (selbstständiges oder gemeinsames Lesen, Bilder anschauen)
  • gemeinsames Basteln
  • zusammen mit Bausteinen oder Handpuppen spielen
  • kindgerechte Lernspiele am PC

Gerade zu Beginn der Therapie erlebt euer Kind durch das Abkleben des besser sehenden Auges eine starke Seheinschränkung. Da ist es kein Wunder, wenn es zunächst frustriert oder verunsichert ist. Habt Geduld und Verständnis dafür, mit der Zeit stellt sich eine Verbesserung ein.

Fragt ruhig auch eure behandelnde Orthoptistin in der Sehschule oder euren Augenarzt nach weiteren Tipps und Anregungen. Sie werden euch sicherlich gern weiterhelfen.

Keine Überforderung

Die Sehschärfe-Übungen sollen natürlich nicht in echtes Training ausarten. Bereits das Augenpflaster trägt dazu bei, das schwache Auge zu fordern – auch ohne ständiges Üben. Betrachtet die Übungen einfach als schöne Familienaktionen, bei denen ihr bewusst Zeit miteinander verbringt und nebenbei dem schwächeren Auge etwas Gutes tut.

Viele Familien haben gute Erfahrungen damit gemacht, die Augenpflaster während der Kita- und Kindergartenzeit zu kleben. Erfahrungsgemäß bekommt euer Kind dort positive Rückmeldungen für die schönen, bunten Motive auf den Pflastern – das hilft, die Augenpflaster zu akzeptieren. Die Aktivitäten in Kita und Kindergarten, wie das Spielen mit anderen Kindern, Malen oder Basteln, sind besonders vielseitig und schulen ganz beiläufig die Sehkraft. Die Okklusionstherapie erfolgt hier im Grunde unbemerkt nebenbei.

Übungsmaterial

Auf unserer Website findet ihr viele kostenlose Übungsmaterialien für euren tapferen Pflasterhelden. Es gibt tolle Ausmalbilder und Bastelanleitungen, verschiedene Zähl- und Suchspiele und spannende Geschichten zum Download. Als weitere Unterstützung könnt ihr gern auch unsere kostenfreien Motivationsartikel bei uns anfordern.

Haben Sie Fragen? Wir helfen Ihnen gerne weiter!

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